Führende europäische Luftverkehrsverbände haben heute der EU-Kommission in Brüssel ein Strategiepapier vorgelegt, das Wege aufzeigt, wie durch gemeinsame Anstrengungen aller Systempartner- von Flughäfen, Fluggesellschaften, über Hersteller der Luft- und Raumfahrtindustrie bis hin zur Flugsicherung - ein CO2-neutraler Luftverkehr in Europa verwirklicht werden kann. Mit dem Positionspapier "Destination 2050 - A Route to Net Zero European Aviation" präsentiert die europäische Luftverkehrsbranche einen Fahrplan zur Realisierung eines nachhaltigen Luftverkehrs. Über 200 europäische Flughäfen hatten sich bereits 2019 dazu verpflichtet, die von den Airports beeinflussbaren CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf null zu reduzieren. Als einer der ersten deutschen Flughäfen hatte der Flughafen München die "Net-Zero-Carbon"-Resolution unterzeichnet.
Der Flughafen München verfolgt seit 2009 eine ambitionierte Klimaschutzstrategie und reduziert jedes Jahr konsequent seine CO2-Emissionen, mit dem Ziel, den Airport spätestens 2030 CO2-neutral zu betreiben. Zur Erreichung seiner ambitionierten Klimaziele investiert der Flughafen München bis zum Jahr 2030 insgesamt 150 Millionen Euro.
Während die Passagierzahlen in München von 28,6 Millionen im Jahr 2005 auf 48 Millionen im Jahr 2019 anstiegen, konnten die CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum signifikant abgesenkt werden. Pro Passagier wurden die CO2-Emissionen von 5,67 Kilogramm CO2 im Jahr 2005 auf 3,08 kg CO2 im Jahr 2019 reduziert. Das entspricht einem Rückgang der Emissionen pro Passagier von 46 Prozent seit 2005. Und dies obwohl die Bruttogeschoßfläche am Flughafen im gleichen Zeitraum unter anderem durch die Inbetriebnahme des neuen Satellitengebäudes im Jahr 2016 um über 370.000 Quadratmeter gewachsen ist.
Um das angestrebte Ziel eines CO2-neutralen Flughafenbetriebs bis 2030 zu erreichen, werden die vom Flughafen beeinflussbaren CO2-Emissionen bis dahin schrittweise um 60 Prozent reduziert und die verbleibenden 40 Prozent durch Ausgleichsmaßnahmen – vorzugsweise in der Region – kompensiert.
Über 280 Einzelmaßnahmen sind unter dieser Zielsetzung bereits erfolgreich verwirklicht worden: Dazu gehören neue Torluftschleier an den Hallentoren von Terminal 1, die zu einer Reduzierung von Wärmeverlusten führen und eine Reduktionen von über 1.000 Tonnen pro Jahr erbringen. 700 Tonnen CO2 pro Jahr konnten durch die Optimierung der Gepäckförderanlage im Terminal 2 eingespart werden. Die Umstellung der Klimaanlage auf Mehrmotorentechnik im München Airport Center schlägt mit einer Einsparung von jährlich 661 Tonnen CO2 zu Buche. Jedes Jahr werden durch technische Optimierungen und Effizienzsteigerungen rund 3.000 Tonnen CO2 eingespart – durch Investitionen, die nachhaltig wirken.